Kloster Debre Damo

Die spektakulärste aller Klosterbesichtigungen bietet Debre Damo. Auf einem Tafelberg im äußersten Nordosten des Landes gelegen, ist das Kloster von steil abschüssigen Felswänden umgeben. Die Anlage entstand zwischen dem 6. und 11. Jahrhundert und ist eines der ältesten Klöster des Landes. Als Gründer gilt der Heilige Za Mikael Aregawi. Die steile Felswand hinauf zum Plateau soll er, so die Legende, mit Engelshilfe erklommen haben. Auf Anweisung des Engels soll eine Schlange dem Heiligen assistiert haben. An ihr habe er sich wie an einem Seil die Felswand hinauf gezogen.

Auch heute noch erfolgt der Zugang zum Kloster in der Art ähnlich, jedoch mithilfe eines 15m langen Seils! Frauen ist der Zutritt nicht erlaubt. Oben auf dem Plateau angekommen, findet man zwei Klosterkirchen nebst Wirtschaftsanlagen und Wohnhäuser der Mönche vor. Die ältere der beiden Kirchen stammt aus dem 6. Jahrhundert und ist in axumitischer Bauweise errichtet. Der Grundriss folgt dem einer frühchristlich orientalischen Basilika, das Holzfachwerk ist mit Bruchsteinen ausgefacht.

Aufgrund der schwer zugänglichen Lage bot Debre Damos in der Vergangenheit bei Unruhen einen gut geschützten Zufluchtsort. Während der Feldzüge des Iman Gragn im 16. Jahrhundert brachte sich die königliche Familie hier in Sicherheit. Hochadliger Besuch war auch davor in Debre Damo nicht selten, da auf dem Tafelberg öfters Prinzen gefangen gehalten wurden – als Instrument der Machtsicherung des jeweils regierenden Herrschers.

.

Unterkunft: Da Debre Damo sehr abgelegen ist, gibt es an Ort und Stelle keine empfehlenswerte Übernachtungsmöglichkeit. Es bietet sich an, im relativ nahe gelegenen Axum Quartier zu beziehen.

 .

 .