Salzkarawanen der Afar

Die Afar sind stolze, nomadisch lebende Muslime, die ihren Lebensunterhalt von ihren Rinderherden und Kamelen bestreiten. Ihr trockenes, karges Land reicht vom Fluss Awash bis hin zu den Wüsten im äußersten Nordosten des Landes in der Danakilsenke. Hier ist der tiefste Punkt auf dem afrikanischen Kontinent, das Terrain fällt bis zu über 100m unter den Meeresspiegel. Das Klima ist unglaublich heiß, Wüstenwinde fegen über den Horizont, nichts gedeiht hier mehr, nichts lebt. Die Landschaft ist surreal, weit und leer. Hier, an diesem äußerst unwirtlichen, lebensfeindlichen Ort gehen die Afar seit Jahrhunderten einer ganz besonderen Beschäftigung nach.

Vor abertausenden von Jahren war die Danakilsenke überflutet und Teil des Roten Meeres. Aufwerfungen an der Küste schnitten die Verbindung zum Meer ab. Das Binnengewässer trocknete aus und hinterließ eine mehrere Meter starke Salzschicht im Boden. Hierher ziehen die Afar mit ihren Kamelkarawanen seit Generationen, um das wertvolle Salz aus dem Boden zu schürfen. In großen Barren brechen sie es mühevoll aus dem Grund, stapeln es und bepacken damit ihre Tiere. Sind alle Kamele beladen, zieht die Salzkarawane los. Tagelange Märsche entlang alter Karawanenrouten führen hinauf zu den fernen Märkten des Hochlandes, wo die Afar die Salzbarren, genannt ‚Amoli’, feilbieten. Früher dienten diese Amoli in Äthiopien als Zahlungsmittel. In sehr abgelegenen Gegenden ist dies sogar heute noch geläufig.

Sensationell schön ist zudem die Fahrt vom fruchtbar grünen Hochland hinunter in die Wüste. Innerhalb eines Tages werden rund 2000 Höhenmeter zurückgelegt, die Landschaft ändert sich kontinuierlich. Kakteen und tiefwüchsige Dornensträucher bewachsen die Hänge, riesige rote Felsformationen türmen sich auf, Geröllberge und Sand. Auch die Behausungen der hier lebenden Menschen ändern sich. Steinerne Hütten werden von minimalistischen Unterkünften aus Fundholz und geflochtenen Matten abgelöst. Auf die Steinwüste folgt die Salzwüste.

Landschaftlicher Höhepunkt sind jedoch die unglaublichen skurrilen Salzformationen in Dallol, ein Gebiet, das nahe den ausgetrockneten Salzseen liegt, an denen die Afar das Salz schürfen (siehe unter der Rubrik: Safari & Naturerlebnis). In einer  weiteren Tagesreise gelangt man zu Ertale, dem Vulkan mit dem weltweit einzigen dauerhaft aktiven Lavasee.

 

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Reiseablauf & Reisedauer: Für eine Exkursion in die Danakilsenke (inklusive Besichtigung von Dallol und Ertale, exklusive den Salinen beim See Afdera) sollten mindestens fünf Tage veranschlagt werden, sofern Mekele Ausgangspunkt der Reise ist. Eine detaillierte Beschreibung des Reiseablaufs finden Sie unter: UNSERE TOUREN, Kurztrip zum Mond – 5 Tage Danakil-Expedition.

Reisezeit: Von November bis März; in den restlichen Monaten wird die Route aufgrund zu hoher Temperaturen normalerweise nicht befahren.

Übernachtung & Verpflegung: Übernachtet wird im Afar-Dorf Hamed Ela, das nahe zu Dallol und den ausgetrockneten Salzseen liegt. Es gibt kein Hotel, dafür aber traditionelle Hütten am Dorfrand, die Touristen vorbehalten sind. Dort werden Betten lokaler Machart unter freiem Himmel aufgestellt. Sanitäreinrichtungen sind nicht vorhanden, Waschwasser kann aber organisiert werden. Verpflegung und Trinkwasser müssen ausreichend selbst mitgeführt werden. Wir empfehlen unseren Koch, der sich um Ihr leibliches Wohl und alles was dazu gehört kümmern wird.  Bei einer Exkursion an den Vulkan Ertale wird außerdem eine Nacht nahe dem Kraterrand unter freiem Himmel verbracht.

Zur Beachtung: Da das Gebiet der Danakilsenke klimatische Extrembedingungen aufweist, sollten Reisende unbedingt körperlich absolut fit sein.

Hinweis: Für Reisen in die Danakilsenke existiert zurzeit ein Sicherheitshinweis des Auswärtigen Amtes (siehe Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes). Zu Ihrer eigenen Sicherheit ist daher für die Durchführung der Expedition folgendes Begleitpersonal für Teilstecken des Weges obligatorisch: lokale Führer aus den Dörfern sowie zwei oder mehrere Soldaten bzw. Polizisten.

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