Dallol & Ertale in der Danakilsenke

Dallol * Dallol, gelegen in der Wüste der Danakilsenke gilt offiziell als heißester Ort auf Erden. Doch nicht nur die Hitze ist hier sensationell – Dallol beherbergt ein weltweit einmaliges Naturphänomen. Vor abertausenden von Jahren war dieser Landstrich vom Roten Meer überflutet. Aufwerfungen entlang der eritreischen Küste kappten die Verbindung zum offenen Meer. Langsam trocknete das große Binnengewässer aus und hinterließ eine gigantische Salzwüste, deren Bodenniveau zu einem großen Teil unter dem Meeresspiegel liegt.

Dallol selbst liegt auf -116m und ist damit nicht nur der heißeste Ort auf Erden, sondern auch der tiefst gelegene Punkt Afrikas. In brütender Hitze breitet sich endlos weit eine Mondlandschaft aus, in der nichts gedeiht, nichts lebt. Die Textur des Bodens ändert sich von grobem salinen Sand zur durchgehenden Salzschicht. Die Kontur von Bergen vulkanischen Ursprungs verwischt flimmernd am Horizont.

Inmitten dieser surrealen Landschaftskulisse bietet die Natur bei Dallol ein unglaubliches Schauspiel. Unvermittelt erscheinen Erhebungen mit bizarren Formen im Blickfeld. Näherkommend steht man auf rauem, rissig durchforchtem Grund, der aus aufgebrochenen Salzkrusten besteht. Gelblich-braune Töne und violett herrschen vor.

Ein paar Meter weiter sprießen seltsame Salzformationen aus dem Boden, gigantischen Termitenhügeln ähnlich. Strukturen, die an überdimensionale Pilze erinnern, übersäen die Fläche. Schwefelgelb breitet sich ein großflächiger Tümpel aus. Geysire spucken kochend heißes Salzwasser, im Untergrund brodelt es. Nach ein paar Schritten färbt sich das Wasser giftgrün.

Ein Stück weiter mit dem Geländewagen und wie aus dem Nichts liegt plötzlich ein mit schwefelgelber Flüssigkeit randvoll angefülltes Becken vor einem. Es kocht darin und brodelt wie in einem Hexenkessel. Vor ein paar Jahren sei hier einfach die Erde aufgebrochen und seither sei das Becken da, sagen die Einheimischen. Dann wieder salzweiße monotone Weite, saisonal von seichten Salzseen durchbrochen. Man meint, zu träumen.

Dies noch viel mehr, trifft man auf die langen Salzkarawanen der Afar, die auf dem Weg sind, Salz zu schürfen. Der Abbauplatz liegt nahebei, wir folgen den Karawanen.

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Vulkan Ertale * Der Vulkan Ertale ist Schauplatz eines weiteren einzigartigen Naturspektakels und liegt eine Tagesreise von Dallol entfernt. Ertale gilt als Afrikas aktivster Vulkan und ist Teil einer Bergkette, die aus sieben Vulkanen besteht. Seit rund 120 Jahren beherbergt der Krater von Ertale den einzigen permanenten Lavasee weltweit. Unvergesslich sind die Momente in den späten Abendstunden, wenn nach dem Aufstieg der Kraterrand erreicht ist. Glutrot leuchtet die mächtige Masse aus dem Kraterkegel dem Nachthimmel entgegen. Hin und wieder durchbrechen kleine Eruptionen die Lavaoberfläche.

Der Kraterrand von Ertale liegt auf nur 613m Höhe, die Vulkansohle befindet sich jedoch auf einem Niveau unter dem Meeresspiegel. Ausgehend von dem Lager El Dom am Fuße des Vulkans erfolgt der Aufstieg idealerweise nach Sonnenuntergang, um der extremen Tageshitze zu entgehen. Drei bis vier Stunden dauert es, bis der Kraterrand zu Fuß erreicht ist. Wer nicht gehen mag, kann jedoch auch auf einem Kamel reiten.

Die Fahrt zurück zum Basislager im Dorf Hamed Ela bei Dallol führt über Geröll und erstarrtes Lavagestein, durch mit Gestrüpp bewachsene Sandwüste. Doch selbst dieses unwirtliche, brütend heiße Niemandsland ist besiedelt. Einige Niederlassungen des stolzen, rauen Wüstenvolkes der Afar liegen am Weg und eine üppig mit Palmen bestandene Oase lädt zu einem Zwischenstopp im Schatten ein.

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Reiseablauf & Reisedauer: Für eine Exkursion in die Danakilsenke (inklusive Besichtigung von Dallol, der Salzabbaustelle der Afar und Ertale, exklusive den Salinen bei dem See Afdera) sollten mindestens fünf Tage veranschlagt werden, sofern Mekele Ausgangspunkt der Reise ist. Eine detaillierte Beschreibung des Reiseablaufs finden Sie unter: UNSERE TOUREN, 5 Tage Danakil-Expedition.

Reisezeit: Von November bis März; in den restlichen Monaten wird die Route aufgrund zu hoher Temperaturen normalerweise nicht befahren.

Übernachtung & Verpflegung: Übernachtet wird im Afar-Dorf Hamed Ela, das nahe zu Dallol und den ausgetrockneten Salzseen liegt. Es gibt kein Hotel, dafür aber traditionelle Hütten am Dorfrand, die Touristen vorbehalten sind. Dort werden Betten lokaler Machart unter freiem Himmel aufgestellt. Sanitäreinrichtungen sind nicht vorhanden, Waschwasser kann aber organisiert werden. Verpflegung und Trinkwasser müssen ausreichend selbst mitgeführt werden. Wir empfehlen unseren Koch, der sich um ihr leibliches Wohl und alles was dazu gehört kümmern wird. Bei einer Exkursion an den Vulkan Ertale wird außerdem eine Nacht nahe dem Kraterrand unter freiem Himmel verbracht.

Zur Beachtung: Da das Gebiet der Danakilsenke klimatische Extrembedingungen aufweist, sollten Reisende unbedingt körperlich absolut fit sein.

Hinweis: Für Reisen in die Danakilsenke existiert zurzeit ein Sicherheitshinweis des Auswärtigen Amtes (siehe Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes). Zu Ihrer eigenen Sicherheit ist daher für die Durchführung der Expedition folgendes Begleitpersonal für Teilstecken des Weges obligatorisch: lokale Führer aus den Dörfern sowie zwei oder mehrere Soldaten bzw. Polizisten.

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