Dschungel, Regenwald & viel Kaffee

Äthiopiens Exportgut Nummer 1 ist exzellenter Kaffee. Benannt ist die Bohne nach der Region Kaffa im Südwesten des Landes, wo noch heute ein Großteil von Äthiopiens Kaffee in Hochlagen kultiviert wird.

Einer bekannten Legende zufolge ist die Entdeckung der Kaffeebohne dem kleinen Hirtenjungen Kaldis aus Kaffa zu verdanken. Dieser beobachtete eines Tages, wie seine Ziegen nach dem Genuss der Blätter des Kaffeestrauches ungewöhnlich quirlig und aktiv wurden. Kaldis probierte einige Beeren selbst und eilte zu einem nahe gelegenen Kloster, um seine Entdeckung mitzuteilen. Die Mönche wähnten jedoch Böses im stimulierenden Kraut und warfen die Beeren kurzerhand ins Feuer. Aromatischer Duft stieg auf und das Geheimnis des Kaffees war entdeckt!

Rasch etablierte sich das Heißgetränk als integraler Bestandteil der äthiopischen Kultur. Noch heute ist die Kaffeezeremonie fest verankert im täglichen Leben. Außerhalb des Landes wurde Kaffee jedoch erst im 16. Jahrhundert bekannt. Über die Gewürzhandelsroute des Indischen Ozeans gelangte die Bohne nach Yemen und Arabien und im darauf folgenden Jahrhundert über die Türkei nach Europa. Die größte Kaffeeplantage des Landes ist Bebeka bei Mizan Teferi. Im benachbarten Tepi liegt eine weitere 6.000ha große Plantage und etwas östlicher bei Wushwush wird großflächig Tee angebaut.

Daneben kennzeichnet üppige Vegetation in Hülle und Fülle die Region, bedingt durch den ganzjährigen Regenfall. Einer der letzten großen subtropischen Regenwälder des Landes befindet sich bei Bonga. Über eine Fläche von rund 500km² überdeckt er die umgebende Hügellandschaft und birgt einen wahren Reichtum an natürlichen Schätzen: Wilder Kaffee und Waldkardamom gedeihen hier, es gibt Waldpfeffer und wilden Honig. Heiße Quellen sprudeln aus dem Grund, Wasserfälle ergießen sich steil über Klippen,  unzählige Affen und andere Waldtiere tummeln sich im Gestrüpp und eine vielfältige und bislang weitgehende undokumentierte Vogelwelt harrt der Entdeckung.

Natur und Abgeschiedenheit – eine Exkursion nach Kaffa ist ein Ausflug in ein weitgehend unberührtes Hinterland mit fantastischer Landschaft und Vegetation. Das Gebiet ist wenig besucht und touristisch kaum erschlossen (nicht zuletzt auch der schlechten Straßenverhältnisse wegen). Fährt man nach Kaffa bewegt man sich abseits ausgetretener Pfade. Und man entdeckt eine weitere Facette der unglaublichen landschaftlichen und klimatischen Vielfalt Äthiopiens: Dschungel, Regenwald und viel Ursprünglichkeit.

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Übernachtung: Die beste Option ist das Gästehaus der Kaffeeplantage in Tepi. Weitere  Hotels und Restaurants mit niedrigem Standard sind vorhanden.

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